Ohne Grenzen

Supersportwagen in Genf
Geschwindigkeitslimit hin oder her: Auf dem Genfer Salon stehen wieder einige Supersportwagen, die das Herz der vermögenden Kundschaft erobern sollen. Das Zeug dazu haben die PS-Protze.

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Dieses Jahr hatte sich auf dem Genfer Automobilsalon bei Ferrari ganz hoher Besuch angekündigt. Der Präsident Luca di Montezemolo kam persönlich vorbei und lobte den neuen Ferrari California T über den Klee. Auch wenn sich optisch kaum etwas getan hat: Technisch ist das Klappdach-Cabrio ein Meilenstein in der Ferrari-Geschichte. Denn dem V8-Motor hilft ein Turbolader auf die Sprünge.

Die Zwangsbeatmung macht aus dem Vierliter-Aggregat einen Kraftprotz mit 560 PS und einem maximalen Drehmoment von 755 Newtonmetern, das bei 4.750 U/min bereitsteht. Auch wenn die Puristen die Nase rümpfen, so gibt es doch einige schlagkräftige Argumente für die aufgeladene Variante. Da ist zum einen die Fahrbarkeit, also das entspannte Cabrio-Cruisen und zum anderen der geringere Verbrauch, der voraussichtlich bei 10,5 l/100 km liegt. Dass der Oben-Ohne-Ferrari kein Langweiler ist, zeigen die Spitzengeschwindigkeit von 316 km/h und der Tempo 100-Sprint in 3,6 Sekunden.

Die Konkurrenz schläft nicht und schlägt ebenfalls in der französischen Schweiz auf. Der Gallardo-Nachfolger Huracan macht dem springenden Pferd mit 610 PS und einem hecklastig ausgelegten Allradantrieb die Hölle heiß. Der Lamborghini ist der erste Sportwagen, der auf der neuen MSS-Plattform (Modular Sportscar System) basiert, die zusammen mit Audi entwickelt wurde.

Das Chassis besteht ebenfalls aus einer Hybrid-Bauweise. Im Falle des italienischen Stiers aus Aluminium und Carbon. Damit ist der Rohbau um 50 Prozent steifer und um zehn Prozent leichter als der Gallardo. Ein ganz besonderer Clou ist die "Lamborghini-Piattaforma-Inerziale"-Technik. Bei diesem System aus der Luftfahrt melden neun Sensoren im Massenmittelpunkt des Autos blitzschnell Wank-, Neig- und Rollbewegungen. So können die Regelsysteme sofort reagieren und das macht den Huracan schneller - aber auch mit einem Preis von mindestens 201.000 Euro etwas teurer als den Gallardo.


Auch in der Hypercar-Elite geht es um mehr als nur das Geradeaus-Feuern
Ebenfalls in der 550- bis 700-PS-Liga spielt der McLaren 650S. Wie die Bezeichnung schon suggeriert, wird der Brite mit einem in Eigenregie entwickelten V8-Twinturbomotor über die 300 km/h-Marke katapultiert. Damit positioniert sich der 650S genau zwischen dem Über-McLaren P1 und dem 12C. Besonderes Augenmerk legten die Entwickler auf die aktive Aerodynamik. Die Frontschürze wurde weiter verfeinert mit dem Ergebnis, dass der 650S bei 240 km/h mit 24 Prozent mehr Abtriebskraft auf den Boden gepresst wird als der MP4-12C. Zum neuen System gehört auch eine weiterentwickelte Luftbremse, die zum Generieren von Grip eingesetzt wird und nicht nur als Bremsunterstützung.

Der Namen des 650S birgt noch weitere Anspielungen auf das Können des neuesten McLaren. Das "S" im Namen steht für Sport. Also optimierten die Ingenieure die variablen Dämpfer, sodass dem Fahrer drei Fahrmodi - Normal, Sport und Track - zur Verfügung stehen. Dass so viel Technologie auch mit rund 250.000 Euro ihren Preis hat, dürfte niemand erschrecken.

Wer einen Koenigsegg Agera One:1 haben will, der müsste deutlich mehr auf den Tisch des schwedischen Hauses legen. Allerdings ist der 1.341-PS-starke Agera One:1 schon ausverkauft. Seinen Namen verdankt er jedoch einem ganz anderen Wert: dem Leistungsgewicht. Denn bei diesem rassigen Schweden treibt ein PS ein Kilogramm an. Zudem dürfen sich die glücklichen Besitzer über eine Spitzengeschwindigkeit von über 440 km/h freuen. Doch auch in der Hypercar-Elite geht es um mehr als das Geradeaus-Feuern. Deswegen ist der Fünf-Liter-V8-Motor auf Fahrbarkeit ausgelegt und generiert bei 6.000 U/min ein maximales Drehmoment von 1.371 Newtonmetern.

Auch bei den Schweden hält die Aeronautik Einzug. Mithilfe von 3G- und GPS-Sensoren werden Fahrmanöver vorhergesagt und die elektronischen Helfer können schnell reagieren. Damit soll der Agera One:1 auch im Kurven-Labyrinth ganz vorne dabei sein. Das optionale Aerodynamik-Paket mit beweglichen Front-Flaps, einem markanten Splitter sowie einem hydraulisch gesteuerten Heckflügel mit zwei Platten drückt den flotten Schweden bei 260 km/h mit 610 Kilogramm auf den Asphalt. Die Bremsen stehen da nicht zurück: Legt man bei 100 km/h eine Vollbremsung hin, steht der 4,50 Meter lange Agera One:1 nach nur 28 Metern.

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