Nachlieferung

Faszination: Jaguar E-Type Lightweight
So einen Oldtimer sieht man selbst in Pebble Beach nicht oft: Das Jaguar E-Type Lightweight Coupé wird nach 50 Jahren neu aufgelegt. Die sechs Einzelstücke kosten zwei Millionen Euro - jeweils.

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Ich hatte gerade noch mit einem sehr, sehr interessierten Kunden zu tun", entschuldigt sich John Edwards, Chef der neu gegründeten Abteilung Special Operations, als er zu spät kommt: "Der wollte unbedingt Kunde Nummer sechs werden. Unbedingt. Egal wie teuer der Wagen auch sei."

1963 legte Jaguar 18 Leichtversionen des legendären E-Type auf: besonders leichte Rennversionen, die nur wenig mit den über 71.000 normal produzierten E-Type gemein hatten. Doch gebaut wurden nur zwölf der geplanten 18 Lightweights. Bis heute existieren immerhin noch elf des sportlichen Dutzends.

Die erste Amtshandlung der frisch gegründete Abteilung Special Operations bei Jaguar Land Rover: die sechs fehlenden Renn-Oldies mit neuen Werkzeugen und Materialien nachbauen. "Die Kosten pro Stück liegen je nach Individualisierung bei knapp zwei Millionen Euro", sagt John Edwards, "natürlich ist unsere Abteilung da, um Geld zu verdienen. Und das kann man mit solchen Autos."

Nach alten Zeichnungen wurde unter Mithilfe alter Entwickler und Zulieferer ein 4,45 Meter langer Prototyp aufgebaut, der in Pebble Beach enthüllt wurde. Ab September werden die sechs Einzelstücke mit den Fahrgestellnummern 13 bis 18 in jeweils drei Monaten per Hand aufgebaut. Fünf Renner sind bereits verkauft und um Nummer sechs streiten sich aktuell knapp 50 Interessenten.

Wie bei dem Premierenevent im Beach & Countryclub von Pebble Beach. Da wird gerne einmal das Scheckbuch gezückt und versucht zuzuschlagen - egal, was es kostet. "Doch wir wollen nicht, dass einer unserer E-Type Lightweight an einen Sammler geht, der den Wagen einfach nur wegschließt", sagt John Edwards: "Er soll Rennen fahren und natürlich darf der Wagen in den ersten fünf Jahren auch nicht verkauft werden." Eine Straßenzulassung bekommen die Sechslinge nicht. Dafür gibt es immerhin eine zum Auto passende Uhr in Drehzahlmesserform.

Technisch ist der Jaguar E-Type Lightweight mit den zwölf bereits gebauten Modellen aus dem Jahre 1963 identisch. Nur die Fertigungsqualität im neuen Werk Browns Lane in Coventry ist auf dem neuesten Stand. Abweichungen von den Plänen wird es durch die millimetergenaue Vermessung von Teilen und Prototypen nicht geben. "Ich hatte mit dem Lightweight E-Type nicht viel tun", sagt Jaguar-Chefdesigner Ian Callum, "was sollten wir daran auch verbessern? Mein Team hat nur die silberne Außenfarbe und die des Leders festgelegt. Das war auch schon alles."

Angetrieben wird der Jaguar E-Type Lightweight vom damaligen 3,8 Liter großen Sechszylinder mit 253 kW/340 PS und 380 Nm Drehmoment. Der reicht für weit über 260 km/h. Aufgrund der Aluminiumkarosse und verschiedener Leichtbaumaßnahmen wiegt der historisch-neue Lightweight mit gut einer Tonne Leergewicht rund 110 Kilogramm weniger als das damalige E-Type-Serienmodell.

Wenn die sechs Einzelstücke fertig sind, steht noch nicht fest, was die neue Special-Operations-Division als nächstes für spektakuläre Projekte ins Auge fasst. "Ein Jaguar XK SS ist auf jeden Fall ein Thema für uns", sagt Edwards, "doch entschieden ist noch nichts. Und es gibt viele interessanter Projekte, die in Frage kommen."

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