Auf allen Vieren

Fahrbericht: Škoda Octavia Scout
Der neue Škoda Octavia Scout kommt mit drei Motorisierungen und auffälligem Offroad-Look auf den Markt. Wer will, der kommt dank des 55 Liter großen Treibstofftanks rund 1.000 Kilometer weit.

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In Zeiten, in denen immer mehr Kunden nach Individualität im Auto drängen, reicht allein ein funktionierendes Auto mit einer zuverlässigen Technik schon längst nicht mehr. An diesem Punkt kommen bei Škoda die Offroad-Versionen mit dem Namen Scout ins Spiel. Dass der mit Plastikapplikationen verzierte und 3,1 Zentimeter höher gelegte Allrad-Kombi auch weiterhin hauptsächlich in der Stadt sein Dasein fristet, spielt wie im SUV-Segment üblich keine Rolle. Wichtig ist, dass der neue Škoda Octavia Scout sowohl funktioniert, als auch schick ausschaut - und beides tut er.

Der sechste Scout in der Modellpalette der Tschechen schafft sogar ein paar Dinge mehr, die seine harmlosen und unauffälligen Brüder nicht so einfach hinbekommen. Da wäre die Möglichkeit, bis zu zwei Tonnen an den Haken zu nehmen, Hindernisse mit nun 17 Zentimetern Höhe zu überfahren und auch auf matschigem Untergrund nahezu mühelos vom Fleck zu kommen.

Der neue Scout steht wie gehabt ausschließlich in der fünftürigen und fünfsitzigen Combi-Version zur Wahl. Von den drei angebotenen Motorisierungen sind zwei selbstzündend, mit 150 und 184 PS. Der Benziner leistet 180 PS. Die Einstiegsversion, der 2,0 TDI 110 kW Green Tec ist als einziger mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe erhältlich, die beiden stärkeren Versionen sind mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe inklusive Tiptronic-Funktion ausgestattet.

Am 20. August feiert der neue Škoda Octavia Scout seine Premiere auf Deutschlands Straßen. Der kleine Diesel wird dann ab 30.250 Euro beim Händler stehen. Sein 2,0 Liter großer Vierzylinder-Turbodiesel entwickelt neben den 110 kW/150 PS noch ein 340 Newtonmeter starkes Drehmoment. Mit Hilfe einer elektronisch geregelten Drehmomentverteilung mit Mehrlamellen-Haldex-Viscokupplung werden die Kräfte bei Bedarf an alle vier Räder weiterleitet.


Für einen Offroader schon fast zu komfortabel bügelt er sämtliche Unebenheiten weg
Der Spritverbrauch von 5,1 Liter Diesel auf 100 Kilometer entspricht einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm pro Kilometer und kann sich für ein 1.526 Kilogramm schweres Fahrzeug durchaus sehen lassen. Die Sprintzeit von 9,1 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 207 Kilometern pro Stunde locken wahrlich keine sportlich ambitionierten Fahrer ins Autohaus. Doch erreicht ein defensiver Fahrer dank des 55 Liter großen Treibstofftanks sein rund 1.000 Kilometer entferntes Ziel auch so - und das ohne Tankstopp.

Das manuelle Sechsganggetriebe hat knackig kurze Schaltwege und leistet sich keine Schwächen. Lediglich bei aktivierter Start-Stopp-Automatik kann es zu Überraschungen kommen, da der Motor im Schritt-Tempo, wenn es der Software offenbar zu langsam vorwärts geht, zuweilen einfach abgestellt wird. Geht es über ein Schlaglochfeld oder heftiges Kopfsteinpflaster, spielt der Škoda hingegen seine ganz große Stärke aus: seine Federung. Für einen Offroader schon fast zu komfortabel bügelt er sämtliche Unebenheiten weg, ohne dabei auf eine angemessene Rückmeldung am Lenkrad zu verzichten. So lässt sich auch auf holprigem Untergrund Zentimeter genau manövrieren, ohne einen kaputten Rücken zu riskieren.

Mit seiner Länge von 4,69 Metern, seiner Breite von 1,81 Metern und der Höhe von 1,53 Metern ist er genau 2,6 Zentimeter länger und 5,1 Zentimeter höher als sein "gewöhnlicher" Bruder. An dem großzügigen Innenraumangebot hat sich hingegen nichts geändert, da die messbaren Unterschiede sowohl aus der Höherlegung als auch aus dem Unterfahrschutz am Heck resultieren.

So weist auch der neue Scout ein Kofferraumvolumen von 610 Litern auf. Bei umgeklappten Rücksitzen können sogar bis zu 1.740 Liter transportiert werden. Wird der Beifahrersitz auch noch plan gestellt, schluckt der Tscheche Gegenstände mit einer Länge von bis zu 2,92 Metern. Der doppelseitige Bodenbelag im Kofferraum gehört wie der Eiskratzer in der Tankklappe, der Abfallbehälter und ein faltbares Cargo-Element zum Simply Clever-System der Marke Škoda. Nimmt der Fahrer ab und an selbst im Fond Platz oder chauffiert er regelmäßig Passagiere, so sollte er über das gewaltig große und 1.095 Euro teure Panoramadach nachdenken. Denn das ist mehr als nur ein Hingucker.

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